Westlicher Stachelleguan
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Westlicher Stachelleguan | |
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Systematik | |
Klasse: | Kriechtiere (Reptilia) |
Ordnung: | Schuppenkriechtiere (Squamata) |
Unterordnung: | Echsen (Lacertilia) |
Familie: | ![]() |
Gattung: | Stachelleguane (Sceloporus) |
Art: | Westlicher Stachelleguan |
Wissenschaftlicher Name | |
Sceloporus occidentalis | |
Baird & Girard, 1852 | |
IUCN-Status | |
Least Concern (LC)
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Der Westliche Stachelleguan (Sceloporus occidentalis) zählt innerhalb der Familie der Leguane (Iguanidae) zur Gattung der Stachelleguane (Sceloporus). Im Englischen wird der Westliche Stachelleguan blue-belly, western fence lizard oder pacific blue-bellied lizard genannt.
Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung
Aussehen und Maße
Der Westliche Stachelleguan erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 5,7 bis 8,9 Zentimeter. Die Gesamtlänge beträgt etwa 21,0 Zentimeter, wobei die Weibchen kleiner sind als die Männchen. Die Oberseite weist eine braune bis schwarze Färbung auf. Die braune Färbung schimmert manchmal sandfarben oder grünlich. Das auffälligste Merkmal ist dre leuchtend blaue Bauch. Die ventralen Seiten der Gliedmaßen sind von einer gelben Tönung. Des Weiteren weist der Westliche Stachelleguan an der Kehle blaue Flecken auf. Bei dem Weibchen und bei den Jungleguanen ist diese Färbung nur schwach oder gar nicht vorhanden. Die Schuppen sind scharf gekielt und zwischen dem interparietalen und der Rückseite der Oberschenkel befinden sich 35 bis 57 Schuppen.
Lebensweise
Laut der Roten Liste der IUCN lebt der Westliche Stachelleguan in verschiedenen Lebensräume, dazu zählen unter anderem Grünland mit Beifuß-Büschen, offene Nadelwälder, Wälder, felsige Schluchten, Schutthalden sowie Umzäunungen (Stebbins 2003). Der Westliche Stachelleguan hält sich nicht extremen Wüstengebieten auf, aber er hält sich nahe an den Berghängen auf (Stebbins 2003). Normalerweise findet man den Westlichen Stachelleguan auf dem Boden oder auf niedrigen Ansitzwarten wie zum Beispiel Zäune und Baumstümpfe. Aber manchmal steigt der Westliche Stachelleguan hinauf in größere Sträucher oder auf Bäume. Die Eier werden in lockeren Boden vergraben. Der Westliche Stachelleguan ist weitgehend tolerant gegenüber Menschen. Auf Isla de Cedros lebt der Westliche Stachelleguan im Kiefernwald in den oberen Lagen der Insel.
Unterarten
- Sceloporus occidentalis occidentalis - Baird & Girard, 1852
- Sceloporus occidentalis becki - Van Denburgh, 1905
- Sceloporus occidentalis biseriatus - Hallowell, 1854
- Sceloporus occidentalis bocourtii - Boulenger, 1885
- Sceloporus occidentalis longipes - Baird, 1858
- Sceloporus occidentalis taylori - Camp, 1916
Verbreitung
Laut der Roten Liste der IUCN kommt der Westliche Stachelleguan im Westen der USA und im Nordwesten Mexikos. Das Verbreitungsgebiet reicht von Washington und Südwesten von Idaho bis nach Süden von Oregon, Kalifornien, Nevada, Uta und bis in den Westen und Nordwesten von Baja California (Bell und Price 1996, Grismer 2002, Stebbins 2003). Eine disjunkte Population ist im Süden von Isla de Cedros und an der pazifischen Küste von Baja California verbreitet (Grismer und Mellink, 1994). Der Westliche Stachelleguan hält sich auch in Höhen von etwa 3.353 Metern über dem Meeresspiegel auf (Bell und Preis 1996, Stebbins 2003).
Ernährung
Der Westliche Stachelleguan ernährt sich im Wesentlichen von Insekten (Insecta) und anderen kleinen wirbellosen Tieren. Dazu zählen unter anderem Schmeißfliegen (Calliphoridae), Baumwanzen (Pentatomidae), Ameisen (Formicoidea), Kurzfühlerschrecken (Caelifera), Langfühlerschrecken (Ensifera), kleine
Spinnentiere (Arachnida) und Schaben (Blattodea). Der Westliche Stachelleguan geht ausschließlich am Tage auf Nahrungssuche. Dies geschieht überwiegend in den Bäumen und Sträuchern, seltener auch auf dem Boden. Beutetiere werden zwischen den kräftigen Kiefern zerdrückt und im Ganzen verschlungen. Auf Trinkwasser ist der Westliche Stachelleguan nicht angewiesen, da er seinen Wasserbedarf ausschließlich über die Nahrung deckt.
Fortpflanzung
Wie bei den meisten anderen Leguanen hält auch der Westliche Stachelleguan eine Winterruhe. Die Länge der Winterruhe ist abhängig vom Klima. Während der Paarungszeit verteidigen die adulten Männchen heftig ihr Territorium. Die Paaarung findet im Frühjahr statt. Zwischen den Monaten April und Juni kann es zu ein bis drei Gelegen kommen. Das Gelege besteht aus 3 bis 17 Eiern, meist sind es aber nur acht. Zur Eiablage gräbt das Weibchen eine Erdmulde. Nach der Eiablage verschließt das Weibchen die Erdmulde wieder.
Gefährdung und Schutz
Laut der Roten Liste der IUCN gehört der Westliche Stachelleguan heute noch nicht zu den bedrohten Arten. Der Westliche Stachelleguan ist in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes häufig anzutreffen. Nur in wenigen Regionen kommt der Westliche Stachelleguan selten oder nur spärlich vor. In der Roten Liste der IUCN wird der Westliche Stachelleguan als least concern (nicht gefährdet) geführt.
Weitere Synonyme
- Sceloporus occidentalis - Baird & Girard, 1852
- Sceloporus undulatus occidentalis - Burt, 1933
- Sceloporus occidentalis - Stebbins, 1985
- Sceloporus occidentalis - Liner, 1994
- Sceloporus occidentalis - Wiens, et al., 2010
- Sceloporus occidentalis becki - van Denburgh, 1905
- Sceloporus becki - van Denburgh, 1905
- Sceloporus occidentalis becki - Crother, 2000
- Sceloporus becki - Bell et al., 2003
- Sceloporus becki - Collins & Taggart, 2009
- Sceloporus occidentalis biseriatus - Hallowell, 1854
- Sceloporus biseriatus azureus - Hallowell, 1854
- Sceloporus occidentalis variegatus - Hallowell, 1854
- Sceloporus biseriatus nigro-ventris - Bocourt, 1874
- Sceloporus biseriatus - van Denburgh, 1895
- Sceloporus undulatus biseriatus - Burt, 1933
- Sceloporus occidentalis biseriatus - Crother, 2000
- Sceloporus occidentalis biseriatus - Collins & Taggart, 2009
- Sceloporus occidentalis bocourtii - Boulenger, 1885
- Sceloporus occidentalis bocourtii - Bell, 1954
- Sceloporus occidentalis bocourtii - Crother, 2000
- Sceloporus occidentalis bocourtii - Bell et al., 2003
- Sceloporus occidentalis bocourtii - Collins & Taggart, 2009
- Sceloporus occidentalis longipes - Baird, 1858
- Sceloporus smaragdinus - Cope in Yarrow, 1875
- Sceloporus biseriatus nigro-ventris - Bocourt, 1874
- Sceloporus occidentalis longipes - Bell, 1954
- Sceloporus occidentalis longipes - Crother, 2000
- Sceloporus longipes - Philipps, 2003
- Sceloporus occidentalis longipes - Collins & Taggart, 2009
- Sceloporus occidentalis occidentalis - Baird & Girard, 1852
- Sceloporus frontalis - Baird & Girard, 1852
- Sceloporus occidentalis occidentalis - Crother, 2000
- Sceloporus occidentalis occidentalis - Collins & Taggart, 2009
- Sceloporus occidentalis taylori - CAMP 1916
- Sceloporus occidentalis taylori - Crother, 2000
- Sceloporus occidentalis taylori - Bell et al., 2003
- Sceloporus occidentalis taylori - Collins & Taggart, 2009
Anhang
Literatur und Quellen
- Die Reptilien-Datenbank Sceloporus occidentalis Baird & Girard, 1852
- Gunther Köhler, Peter Heimes: Stachelleguane. Lebensweise - Pflege - Zucht. Herpeton Dez. 2002 ISBN 3980621499
- Heiko Werning: Stachelleguane. Natur und Tier-Verlag, Auflage 1 (August 2002) ISBN 3931587134